Prüfen Der Ansprech- Und Rückfallwerte; Testen Der Maximalen Startzeit; Testen Des Thermischen Abbildes; Testen Der Steuereingänge - Seg MRM3 Handbuch

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SEG Electronics GmbH
6.3.3 Prüfen der Ansprech- und Rückfallwerte
Da bei diesem Motorschutzgerät für den optimalen Schutz viele Funktionen untereinander
verknüpft sind, können nicht alle Schutzelemente unabhängig voneinander geprüft werden.
Bei allen Funktionen, die mit der Start-Stop-Lauf-Erkennung verknüpft sind, muss eine
entsprechende Anlaufsimulation erfolgen, damit die Funktion auch unter realen Bedingungen
überprüft werden kann. Einige Prüfungen könnten vereinfacht werden, wenn für den Test eine
spezielle Parametrierung vorgenommen würde. Meist ist dies aber unerwünscht.
Daher muss das MRM3-2 beispielsweise für den Test der Kurzschlussstufe I>>Lauf erst den
simulierten Laufzustand erkannt haben. Dazu muss die Testquelle in der Lage sein, einen Verlauf
des Motorstromes nachzuformen, so wie er in Wirklichkeit gegeben ist. Erst wenn das MRM3-2
den Laufzustand erkannt hat, kann der gewünschte Test-Kurzschlussstrom eingeprägt werden.
Entsprechend müssen die Versuchsbedingungen der anderen Stufen:
I>
I<
I>> Start
I>> LAUF
den gewählten Parametern in der Anwendung angepasst werden.

6.3.4 Testen der maximalen Startzeit

Der Timer für die maximale Startzeit läuft, wenn der ein-geprägte Strom die Überlastschwelle von
k*IB>, unmittelbar nach Überschreitung der Startschwelle und inner-halb der Starterkennungszeit,
überschreitet. Es kommt zur Auslösung, wenn nach Ablauf der eingestellten Zeit die Schwelle
k*IB> nicht wieder unterschritten wurde. Hier gibt es zwei Einstellmöglichkeiten. Ist die
Auslösekennlinie für die maximale Startzeit auf „DEFT" (Definite Time) gesetzt, so erfolgt eine
Auslösung nach Ablauf der ein-gestellten Zeit. Steht der Parameter auf „INVS" (Inverse Time
Characteristic) so ist die Auslösezeit abhängig vom eingestellten Nennstartstrom und eines
Zeitmultiplikators. Der Multiplikator wird mit dem selben Parameter eingestellt, wie bei der
maximalen Startzeit mit definierter Auslösezeit. Die maximale Auslösezeit ist begrenzt auf 2 x
Normzeit. Die minimale Auslösezeit ist begrenzt auf die kürzest mögliche Auslösezeit des MRM3-2.

6.3.5 Testen des thermischen Abbildes

Das thermische Abbild erfordert keine Startsimulation. Wichtig ist jedoch für einwandfreie
Aussagen, das jeder Test von klaren Startbedingungen ausgeht. Das thermische Abbild
berücksichtigt das thermische Verhalten des Motors. Entsprechend lange kann die simulierte
Abkühlung dauern, bis der Speicher nach einem Test wieder auf Null zurückgelaufen ist (kann
auch Manuell zurückgesetzt werden). Als Faustformel kann gelten, dass die thermischen Vorgänge
bei konstantem Strom nach 5-facher Zeitkonstante (Erwärmung oder Abkühlung) zu 99% ihren
Endwert erreicht haben.
6.3.6 Testen der Steuereingänge
Vor dem Test sollte sichergestellt werden, dass die Spannungsbereiche der Eingänge (Jumper)
korrekt ein-gestellt wurden (siehe Kapitel 3.1.4).
6.3.7 Prüfen des Schalterversagerschutzes
Zum Test des Schalterversagerschutzes muss die Testquelle in der Lage sein, einen
Leistungsschalter zu simulieren. Sie muss den Strom nach einer Auslösung des MRM3-2 innerhalb
einer wählbaren Zeit abschalten können (siehe Kapitel 5.4.18). Entsprechend muss die Testquelle
einen entsprechenden Signaleingang und einen Timer zum Abschalten des Stromes haben.
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Handbuch MRM3-2
DOK-TD-MRM3-2, Rev. B
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