KWS Electronic VAROS 106 Bedienungsanleitung Seite 80

78 Kapitel 08 – TV-Messbereich
8.2.2.4.6 BER-Messung (Bit Error Rate)
Die Messung der Bitfehlerrate dient der Qualitätsbestimmung eines DVB-Signals.
Zur Bestimmung der Bitfehlerrate dienen die Fehlerkorrekturmechanismen im digitalen Empfänger. Es wird jeweils der
Datenstrom vor und nach der Korrektur verglichen und daraus die Anzahl der korrigierten Bits ermittelt. Diese Zahl
wird zu den insgesamt durchlaufenen Bits ins Verhältnis gesetzt und daraus die BER berechnet.
Bei DVB-T2 arbeiten zwei unabhängige Fehlerschutzmechanismen zusammen. Als innerer Fehlerschutz kommt LDPC
(Low Density Parity Check) zum Einsatz, als äußerer Fehlerschutz wird BCH (Bose Chaudhuri Hocquenghem) verwendet.
Das Gerät misst die Bitfehlerraten vor LDPC (CBER) und nach LDPC (LBER). Beide Werte werden in
Exponentendarstellung im Display eingeblendet.
Die Messtiefe beträgt für die CBER 1 × 10
8.2.2.4.7 MER-Messung (Modulation Error Rate)
Neben der Messung der Bitfehlerrate hat sich bei digitaler Übertragung die Messung der MER etabliert. Sie ist in ETR290
festgelegt. Die MER wird aus den Konstellationspunkten berechnet. Sie ist das Pendant zur S/N-Messung bei analogen
Übertragungsverfahren. Der Messbereich reicht bis 35 dB mit einer Auflösung von 0,1 dB.
Treten Echos bei der Übertragung auf, wirken sich diese auf den MER-Wert aus. Mittels einer Echo-Kompensation wer-
den diese herausgerechnet. Die Kompensation ist werksseitig aktiv und kann in den Einstellungen ausgeschaltet
werden. Hierbei bleibt das Konstellationsdiagramm unberührt, so dass Echos selbst bei aktivierter Echo-Kompensation
festgestellt werden können.
8.2.2.4.8 Systemreserve NM (Noise Margin)
Bei weißem Rauschen lässt sich abhängig von der Modulationsart und der FEC für die Mindestsignalgüte (QEF) ein
Grenzwert der MER festlegen.
Die Differenz der MER zu diesem Grenzwert entspricht der Systemreserve NM (Noise Margin). Diese wird in dB mit der
Auflösung 0,1 dB im angezeigt. Zur einfacheren Bewertung der Signalqualität wird die NM in den Farben rot für
schlechte, gelb für bedingte und grün für gute Signalqualität dargestellt. In diese Bewertung fließt auch der Grenzwert
der LBER (> 1e-7 für schlecht) ein.
Hinweis:
Wenn die PE-Messung aktiv ist, kann bei DVB-T2 die NM nicht angezeigt werden.
8.2.2.4.9 Impulsantwort
Wie DVB-T, sieht auch DVB-T2 den Betrieb in einem Gleichwellennetz vor. Das heißt, mehrere Sender senden auf der-
selben Frequenz. Dazu müssen die beteiligten Sender synchron arbeiten. Der maximale Senderabstand ist vom ver-
wendeten Guard Intervall abhängig. Am Empfangsort überlagern sich die Signale der einzelnen Sender zu einem
Summensignal.
Je nach Laufzeitdifferenz und Empfangsfeldstärke kann das Resultat konstruktiv oder destruktiv sein. Die Impulsant-
wort stellt Dämpfung und Laufzeitdifferenz der Einzelsignale grafisch dar.
Zur Berechnung der Kanalimpulsantwort benötigt der DVB-T2 Empfänger Kenntnis über die Übertragungsfunktion des
Kanals. Diese gewinnt der Demodulator durch Auswertung der Pilotträger im OFDM-Signal.
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Bits, für die LBER 1 × 10
6
Bits.
8
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